Die Arbeiten von Celestino Piatti (1922-2007) stellen für uns eine besondere Inspirationsquelle dar – schon lange sind wir fasziniert und begeistert von seinem grafischen Werk. Neben der Vielfalt seines Outputs und dem hintergründigen Humor ist es vor allem die tiefe Menschlichkeit die aus seinen Bildern zu uns spricht – sozusagen der John Steinbeck unter den Grafikern. Kein Wunder, dass Piatti auch „Die Straße der Ölsardinen“ illustrativ verewigt hat.

Durch den Austausch auf Instagram entstand ein Kontakt zum Verein „Celestino Piatti – Das visuelle Erbe“ welcher hauptsächlich von Piattis Tochter Barbara Piatti geleitet wird, sich um den gesamten Nachlaß kümmert und das in der Nähe von Basel gelegene Archiv verwaltet. Als man sich für Archivbesuche im Oktober 2020 anmelden konnte haben wir nicht zweimal überlegen müssen und einen Termin vereinbart.

Dann war es endlich soweit – also flugs Auto geliehen und bei supermiesem Wetter den langen Weg von Frankfurt nach Basel zurückgelegt, aber es hat sich mehr als gelohnt: der Empfang war überaus herzlich, wir durften alle Ecken und Winkel für zwei viel zu kurze Stunden durchstöbern und fühlten uns wie Schatzgräber in der Wunderkammer.

Wir haben einzigartige Drucke erstanden und wurden danach zu unserer Freude von Barbara Piatti in ein nahe gelegenes Restaurant eingeladen (Spezialität des Hauses: „Vermicelles“ – ein ganz eigenes Dessert aus Esskastanien-Püree, sieht aus wie graues Sphagetti-Eis). Wir erfuhren beim Plaudern auch viel über Celestinos Leidenschaft zum Handwerk – sei es Schlosserei, Holzarbeit oder eben auch Siebdruck.

Das Wetter war mittlerweile noch mieser geworden, die Autofahrt zurück entsprechend nervig – aber wir waren schwer beseelt und standen mit halben Beim sowieso noch im Archiv. Wie gern hätten wir noch mehr Schätze mit nach Hause genommen, aber das machen wir einfach beim nächsten mal 🙂

Webseite vom Piatti-Archiv