Foto: Ursula Piatti
Piatti – Leuchtobjekt
„Unser Beruf hat etwas Gefährliches. Er bewegt sich im Gebiet der Kunst, ist aber in erster Linie Handwerk.“
Celestino Piatti, 1969
Es ist soweit: Voller Freude dürfen wir unseren Beitrag zum anstehenden Piatti-Jubiläum vorstellen!
Wie wir in diesem Blogbeitrag vom Besuch im Piatti-Archiv Nähe Basel bereits berichtet haben sind wir große Bewunderer von Celestino Piatti, dessen graphisches Werk uns immer wieder aufs Neue begeistert und inspiriert. Wir sind daher hocherfreut einen Teil zu Piattis hundertjährigem Jubiläum beizusteuern: ein Leuchtobjekt als Kunstwerk (oder andersherum?), rein handwerklich hergestellt in einer einmaligen Edition von 100 Stück.
Der Grundstein zu dieser Kollaboration entstand während unseres Archiv-Besuchs, als wir gemeinsam mit Celestinos Tochter Barbara Piatti relativ spontan die Überlegung anstellten, welches Produkt eine wertvolle Bereicherung für das Sortiment zum Jubiläum sein könnte. Siebdruck auf Papier kam nicht in Frage – es sollte schon etwas ganz spezielles werden.
Als uns im Gespräch bewußt wurde welch hohen Stellenwert das Handwerk für Celestino Piatti einnahm (siehe dazu die Ausführungen von Barbara Piatti auf der Shop-Seite) kamen wir recht schnell auf den Lampenschirm, und daraus folgend auf ein rein handwerklich hergestelltes Leuchtobjekt mit Eulenmotiv, dem Lieblingstier von Celestino und Symbol für Belesenheit, Intellekt und Weisheit.
Foto: Basil Huwyler
Foto: Basil Huwyler
Aus einer Fülle von fantastischen Eulengrafiken – viele davon konnten wir im Original während unseres Besuchs im Archiv bestaunen – haben wir schließlich zusammen mit Barbara Piatti einen Favoriten ausgewählt, was sicherlich keine leichte Entscheidung war. Aber insbesondere im Einsatz als Leseleuchte passt die Eule mit der Schreibfeder einfach perfekt.
Der Siebdruck auf Stoff war recht anspruchsvoll: Auch die Feinheiten der Tuschezeichnung der Originalgrafik sollten einwandfrei reproduziert werden. Nach einigen Tests war das Druckbild perfektioniert und unser sechs Meter langer Drucktisch flugs bevölkert mit vielen, vielen Eulen…
Hier ein Zeitraffer-Film der Arbeitsschritte:
Nach dem Trocknungsprozeß wurden die Stoffzuschnitte auf Folie montiert und danach mit Lampenschirmringen eingerollt: ein zeitintensiver Prozeß, der in dieser Qualität nur in Handarbeit erfolgen kann.
Etwas aufwendiger gestalteten sich die Vorbereitungen für einen passenden Lampenfuß, der zur Ästhetik des Schirms passen und ebenfalls in einem Handwerksbetrieb hergestellt werden sollte. Uns schwebte bereits ein klassisch anmutendes Design vor das wir uns gut in Keramik umgesetzt vorstellen konnten. Die Lösung fand sich im benachbarten Rumpenheim wo Birgit Palt in ihrer eigenen Werkstatt die Herstellung von diversen Objekten aus hochwertigem Porzellan betreibt.
Zusammen mit Birgit haben wir aus unseren Skizzen eine erste Form entwickelt die von ihr anschließend in sehr vielen komplexen Arbeitsschritten bis hin zum finalen Keramikfuß ausformuliert wurde. Erfreulicherweise war es auch möglich in handwerklicher Feinarbeit die Piatti-Signatur auf der Gußform unterzubringen – als wir den ersten Prototypen bestaunen konnten waren wir sehr begeistert. Der Brennofen war daraufhin viele Stunden im Einsatz, und als alle Keramikfüsse hergestellt waren konnten die vorkonfektioniertenTextilkabel mit den Keramikfassungen verbunden und im Sockel fixiert werden, natürlich wieder in Handarbeit.
Als die erste Leuchte fertiggestellt und angeschaltet wurde wussten wir sofort: Die Arbeit hat sich mehr als gelohnt!
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Birgit Palt und den Verein «Celestino Piatti – Das visuelle Erbe», allen voran Barbara Piatti für den herzlichen Austausch und die tolle Zusammenarbeit.
Shop-Seite Piatti-Leuchtobjekt
Porzellanmanufaktur Birgit Palt
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